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  • AutorenbildKremena Doynov

Miss-Erfolgs-Rezept


Am Ende eines Jahres blicken die meisten Menschen zurück. Dann nach vorne. Manche machen es lautstark, andere ganz allein für sich. Irgendwie scheinen die kurzen Tage, oft von beruflichen Engagements etwas befreiter als sonst, wie dafür gemacht «persönliche Bilanzen» zu ziehen. Und wo Bilanz ist, ist auch eine Erfolgsrechnung. Die Frage «was habe ich aufgewendet, was kam raus, und was blieb unter dem Strich» quasi MEIN ERFOLG, ist bei den meisten Menschen in diesen Tagen allgegenwärtig.

«Oh, nein! Bitte nicht noch ein Erfolgsrezept», sagen Sie sich in genau diesem Moment, nicht wahr? Mit Recht. Es gibt kaum etwas anderes im Leben wo wir häufiger «mit Rezepten» überhäuft werden als den Erfolg. Gleichzeitig gibt es aber kaum etwas wie den Erfolg, der «den anderen» besser und öfters gelingt als uns selbst, denken wir. Auch wenn wir wissen was zu tun ist, auch wenn «die Zutaten» uns täglich in Hülle und Fülle von «Erfolgsgurus» aufgetischt werden, will uns unsere «Erfolgssuppe» oft nicht wirklich gelingen. Wir «löffeln» trotzdem weiter oder… STOP. Nicht noch ein Erfolgsrezept, nicht wahr?

Ich werde für einmal ein



Miss-erfolgs-Rezept

geben. Warum das? Ganz einfach, nur wenn wir wissen wie wir nicht erfolgreich werden, haben wir eine echte Chance überhaupt das nächste Mal etwas besser zu tun. Um es deutlicher zu machen, werde ich mein Misserfolg-Rezept anhand etwas Alltäglichem – dem Kochen – veranschaulichen.

Nehmen wir mal an, Sie wollen etwas kochen. Schon der Ausdruck «etwas» lässt Zweifel am Erfolg aufkommen. «Etwas» ist viel. «Etwas» ist sowohl ein einfacher Tomaten-/Gurkensalat, wie auch ein raffiniertes, echtes Curry. Allerdings benötigen Sie für den Salat gerade mal 5 Zutaten, für ein echt gutes Curry mindestens dreimal mehr. Sie wissen doch, wenn Sie ein Curry mit drei Tomaten, einer Gurke, Salz, Öl und Essig vorzubereiten versuchen werden Sie scheitern. Garantiert.

Also gut. Sie entscheiden sich tatsächlich für ein Curry. Noch nie gemacht? Schon mehrmals gemacht, aber es war nicht wirklich ein Erfolgscurry? Egal. Wenn Sie heran gehen als wären Sie «der Currymeister», obschon Ihnen sowohl die Erfahrung, wie auch das Wissen fehlen, wird das Resultat KEIN Curry sein. OK, vielleicht haben Sie einen Glückstreffer, gutes Curry kochen können Sie aber deshalb noch lange nicht.

Eventuell kommen Sie auf die Idee, dass für ein gutes Curry-Ergebnis passende Vorbereitungen zu treffen sind. Was machen Sie als Erstes? Ja, genau! Sie googeln. Habe ich gerade auch gemacht. 529'000'000 Ergebnisse. Halleluja. Viel Vergnügen!

OK, nach dieser Ernüchterung wird es Ihnen (hoffentlich) relativ rasch klar werden, dass in dieser Hülle und Fülle «Ihr Rezept» zu finden Sie höchstens verhungern lassen wird. Sie haben nicht viele Alternativen - Sie machen einfach eines, oder sie machen keines. Hoffentlich entscheiden Sie sich nicht gerade in diesem Moment für einen weiteren «Salat», den Sie «Curry» preisen.

Wenn Ihnen das Curry wirklich am Herzen liegt, werden Sie irgendwann Ihre Vorbereitungsaktivitäten eingrenzen. Sie werden irgendwo anfangen. Je nach dem wie Sie vorgehen, kann das Curry noch Monate lang eher ein Desaster sein, oder aber relativ schnell zu einem schmackhaften Ergebnis führen. Da ich aber gerade ein Misserfolg-Rezept gebe, empfehle ich Ihnen sich einer Fertigmischung aus dem Regal bei irgendeinem einheimischen Grossverteiler zu bedienen. Ist eher einem Curry ähnlich. Ist zwar nicht «Ihr Curry» und jeder Curry-Guru wird die Augen verdrehen aber was soll's. In Ihren Augen ist Curry sowieso nur ein Curry.

Sie denken aber, Sie sind ein kluger Typ und schauen sich das Vorgehen eines Currymeisters genau an. Eine Prise davon, ein Löffel vom anderen, rühren, kochen… Für ein echt gutes Curry fehlen Ihnen zwar die meisten Zutaten, ist aber nicht so schlimm. Salz, Pfeffer und genug gelbes Pulver aus dem Gläschen werden es schon bringen. Nö, werden es nicht. Oder höchstens wie tausend andere Möchtegern-Currys.



Ich liebe Curry

Weshalb ich es doch nicht lassen kann Ihnen ein paar kurze Erfolgstipps zu geben. Sollten Sie nur daran interessiert gewesen sein «wie nicht», können Sie nun hier getrost aufhören zu lesen. Möglicherweise sind Sie vom Typ «Salat, Curry… egal, Hauptsache etwas im Maul», dann verabschiede ich mich an dieser Stelle.

Wenn aber DAS Curry «Ihr Ziel» ist, dann – kurz und bündig –

die Schritte dafür:

Also, als erstes, entscheiden Sie sich welches Curry überhaupt. Die Vielfalt des Currys ist enorm, nicht nur bei den Zutaten, sondern auch bei den Mischungen, Abläufen, Regionen, Ausführungen…

Sollten Sie auch wirklich ein Top-Curry wollen, dann – echt – werden Sie es auch schaffen!

Sie werden sich das Wissen besorgen. Damit meine ich natürlich nicht in die Geheimnisse des Currys einzutauchen – fertig werden Sie damit nie. Es geht um das Grundwissen.

Weiter geht es zum Können. Dazu gibt es unzählige, verschiedene Wege – vom «versuchen-scheitern-aufgeben» bis zum «mit Profis kochen».

Machen gehört zu jeder Meisterleistung dazu. Jeder Curry-Meister hat etliche «Currysalate» gemacht bevor das Ergebnis ein Vollerfolg wurde.

Hier können wir einen Zwischenschritt einbauen. Ist nicht zwingend, kann aber zu total überraschenden Ergebnissen führen. Ausprobieren! Ja vielleicht gelingt Ihnen der Ritterschlag, das «Ahhhh und Oohhh» Ihrer Bewunderer (oder aber auch Rivalen) mit GENAU IHRER, ganz persönlichen Curry-Mischung.

Sollte man sich dabei «vergleichen»? Nun, dazu heisst es oft «nein», man sollte sich nicht mit anderen vergleichen, «seine Sache» machen. Meine Meinung dazu? Aber klar doch, wie soll ich denn sonst wissen ob ich eher näher am «Salat» bin oder auf «Currykurs»? Ich kenne sowieso niemanden, der etwas erreichen will und sich dabei nicht (im geheimen) vergleicht. Und für mich kommt es nicht auf «vergleichen» an sondern auf die Art und Weise. «Vergleichen» ist nicht schlecht sofern man es im Guten tut und es dafür verwendet, um besser zu werden. OK, ich verstehe, Sie sind ein «Übermensch», dem vergleichen fremd ist. Für Sie nenne ich es deshalb «reflektieren». Egal wie Sie es nennen, Hauptsache es hilft Ihnen am Ende das zu erreichen was Sie geplant haben.

Am Schluss – geniessen. Es gehört dazu!

Zum Curry genauso wie auch zum Erfolg!

Das war's. Für dieses Jahr. Und «nein» ich werde im neuen Jahr nicht zum Schreiben übers Kochen wechseln – keine Angst. Ich werde, wann immer es mir danach ist und ich auch das Gefühl habe «es ist Zeit um was Gutes aufzutischen» Themen rund um die Stellensuche servieren. Dazu will ich noch ein paar «neue Töpfe» anrühren. Doch auch ich muss mich an die Erfolgsschritte halten: Entscheidung treffen, Commitment, Wissen holen, Können aneignen, Persönlichkeit beimischen, Vergleichen/Reflektieren… und wenn es soweit ist – geniessen!

Auch Ihnen – von Herzen viel Erfolg! Schritt für Schritt und in was auch immer Sie vorhaben!


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