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  • AutorenbildKremena Doynov

«Einschleimen» ist kein Synonym für Netzwerken


«Netzwerk» das neue Wort, das in letzter Zeit fast eine Überkraft gewonnen hat. Ein Wort, das in aller Munde ist und unzählige Handlungen prägt. Und wie das bekanntlich ist, wenn sich plötzlich viele für ein Thema interessieren und versuchen auf die daraus resultierende Profitwelle zu springen, lassen auch die Auswüchse nicht zu lange auf sich warten!

Das Thema «Netzwerken» beschäftigt mich sehr. Schon auch deshalb, weil das ein wichtiges Thema der Stellensuche ist. Mit Unmut beobachte ich in letzter Zeit wie oft «Netzwerken» missbraucht wird. Mit meiner ausgesprochen gut entwickelten Sensorik über «echt und unecht», wird es mir manchmal schier «schlecht» beobachten zu müssen, wie «Netzwerken» entwürdigt wird. Ich frage mich ob die Menschen, die unechtes «Netzwerken» betreiben, sich im Klaren sind, wie sie den positiven Eigenschaften dieses Instruments schaden?! Und nicht nur das – sie schaden mit ihrem ausschliesslich eigennützigem Verhalten, auf Umwegen, jedoch sehr direkt, anderen, echten NetzwerkerInnen… Denn je mehr Netzwerken NUR für das eigene Wohl ausgenützt wird, umso mehr Menschen «schliessen» sich dafür.



Sie sind kein/e NetzwerkerIn!

wenn - ich sage es gerade heraus und ohne viel Firlefanz - Sie nur Beziehungen eingehen und übereifrig pflegen, wodurch NUR Sie sich und ausschliesslich sich selber weiterbringen wollen. Wenn Sie lediglich an Profit versprechenden Bekanntschaften interessiert sind. Sie sind möglicherweise ein/e BlenderIn, ein/e AusnutzerIn, ein/e EinschleimerIn…. aber ein/e NetzwerkerIn sind Sie nicht!

Sie sind auch KEIN Netzwerker, wenn Sie unermüdlich Kontakte knüpfen NUR zum eigenen Vorteil. Wenn es Ihnen leichter fällt nur zu Menschen freundlich und einladend zu sein, die perfekt in Ihr «Berechnungs- bzw. Beuteschema» passen. Sie sind KEIN Netzwerker, wenn Sie Beziehungen und Menschen nur danach «scannen» ob und in welchen Ausmass diese Ihnen Profit bringen werden. Sie sind KEIN Netzwerker, wenn Sie unter «Netzwerken» nichts anderes als «ich, Ich, ZUERST ICH» verstehen und auch nur danach handeln.

Sie sind ABSOLUT KEIN Netzwerker, wenn Sie sich noch nie oder höchst selten die Frage gestellt haben: «Wem und wie kann ich helfen? Einfach so und OHNE dabei eine Gegenleistung zu erwarten?».

… apropos, somit sind Sie auch keine NetzwekerIN, das versteht sich von selbst.

Doch, ich sage nicht, man könnte damit keine Erfolge verbuchen. Ganz im Gegenteil. Sie sind, womöglich, gerade, sogar (sehr) erfolgreich. Viele kaufen Ihnen die aufgesetzte Freundlichkeit wie «warme Weggli» ab…

Die Frage ist nur wie lange? Und die nächste Frage ist – was kostet Sie Ihre eigene Maskerade, über längere Sicht, «eines Tages»...?

Ein echtes, positives Netzwerken

ist in erster Linie, und davon bin ich überzeugt, mit «Gedanken an den Anderen» verbunden. Und das unabhängig davon ob wir uns selber oder andere mit unserem Netzwerk helfen! Das heisst: Unabhängig davon wozu man das eigene Netzwerk aktiviert, man ist von guten Gedanken und ehrenwerten Absichten gelenkt und nicht vom alleinigen Ziel des reinen eigenen Profits.

Die Grundlage eines qualitativen Netzwerks ist das Vertrauen. In sich selber, in die eigenen Qualitäten und Kräfte, genauso wie in diejenigen des Adressaten des Netzwerks. So setzt man sein Netzwerk nur als «Beschleuniger» ein, aber nicht als «Drahtzieher».

Die Fähigkeit Netzwerken zu können, ist von Authentizität gekennzeichnet. Sie schleimt sich nicht ein, sie setzt keine Forderungen, und schon gar nicht wird ein authentisches Netzwerk kommentarlos gekappt, sobald man verspürt, nicht schnell genug ans eigene Ziel zu kommen.

Ein begnadeter Netzwerker kann es im Allgemeinen mit Mitmenschen gut, und zwar unabhängig davon ob sie ihm gerade nutzen oder nicht. Er ist nicht immer, überall und posaunend omnipräsent. Schon gar nicht ist er dann am meisten am Netzwerken interessiert, wenn «alle zusehen». «Punkte sammeln» interessiert ihn nicht.

Ein edler Netzwerker ist ehrlich! Er verspricht nie etwas, was er von vorne herein nicht einmal gewillt ist zu versuchen. Er sät Goodwill und erntet Güte.

Der Profi-Netzwerker hilft anderen lange bevor er selber Unterstützung braucht. Und wenn es mal soweit ist, kann er auf ein gesundes Netz von Mitmenschen zurückgreifen, natürlich unter den schon erwähnten Voraussetzungen.

… apropos all das gilt auch für die guten NetzwekerINNEN, das versteht sich von selbst.

Netzwerken HILFT einfach! Das ist keine «Vetterliwirtschaft» nach dem Prinzip «die eine Hand wäscht die andere». Der ausgereifte Netzwerk-Gedanke gefolgt von sinn- und sachgemässem Handeln, unterstützt vor allem andere und hilft einem somit selber. Und unter «Unterstützung» versteht sie nicht gleich Gegenleistung, sondern primär und viel mehr Wohlwollen.

... apropos schon Dalai Lama hat gesagt:

«Kluge Egoisten denken an andere, helfen anderen so gut sie können – mit dem Ergebnis, dass sie selbst davon profitieren.»

Echtes oder «möchte gern»-Netzwerken? Das ist die Frage! Und die Antwort bekommt jeder zu spüren, früher oder später.


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